Von Arne Sönnichsen
Wie wir als Familie nach kindgerechten Wohnmöglichkeiten suchten und diese in unserer Genossenschaft fanden.
Da sind sie nun, die Kinderchen. Hatte unsere Wohnung uns während des Studiums völlig genügt sind wir nun damit konfrontiert, dass Kinder ganz eigene Anforderungen an den Wohnraum stellen: Spielplatz, KiTa und Schule müssen gut erreichbar, Sicherheit ist ein Muss und viel Grün in der Nähe unverzichtbar. Das Sprichwort „Lage, Lage, Lage“ beweist sich erneut und macht die Suche nach der richtigen Wohnmöglichkeit bei der angespannten Marktlage nicht einfacher. Beständigkeit ist auch wichtig, man will die Kleinen ja nicht dauernd aus ihrem gewohnten Umfeld reißen. Und es wäre schön, im Alltag Kontakt zu vielen Menschen zu haben, die sich dann und wann einmal um die Kinderchen kümmern können, ganz nach dem alten afrikanischen Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um Kinder zu erziehen.“
Was also tun? Mietwohnen war uns aus Erster Hand hinreichend bekannt. Wohneigentum kannten wir ausgiebig von unseren Eltern. Von keiner von beiden Optionen waren wir so richtig begeistert. Während uns beim Mietwohnen Eigenbedarfskündigungen und – gerade brandaktuell – steigende Mieten abschreckten, galt beim Hauskauf die Lage am Finanz- und Immobilienmarkt, gerade die kaum finanzierbare urban-zentrale Lage und die Unsicherheit, wie lange die Niedrigzins-Situation anhält, als No-Go. Aber es gibt ja noch eine dritte Möglichkeit: die Genossenschaft. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass alle Mitglieder gleichermaßen solidarisch und paritätisch an Entscheidungen und auch Kosten beteiligt sind. Alle zahlen dieselben Mitgliedsbeiträge und dieselben Nutzungsentgelte (quasi Mieten, die aber überwiegend unter gängigen Mieten liegen). Die Mitgliedschaft wird außerdem vererbt.
Während beim klassischen „Betongeld“ die Rendite durch den (Zukunfts-) Markt generiert wird entsteht die Rendite der Genossenschaft durch die langfristig niedrigen Mieten und eine Wohngarantie und vor allem durch die Gemeinschaft. Denn während Mieter und Hausbesitzer letztlich keinen Einfluss auf die Nachbarschaft haben geben das gemeinschaftliche ‚Wohnzimmer‘ und unser Vorplatz viel Raum zum Kontakt. Die ersten Gemeinsamkeiten werden schon jetzt rege geteilt. Dabei ist das Ausmaß an Gemeinschaft, an dem man teilnimmt, frei dosierbar, denn notfalls kann man ja auch die Türe zu seiner Wohnung schließen und hat seine Ruhe.
Für uns haben wir in der Genossenschaft deshalb genau das gefunden, was wir gesucht haben: ein beständiges Wohnumfeld mit günstigen Mieten, mit geringeren Risiken als beim Hauskauf und vielen guten sozialen Kontakten und exzellent gelegen. Was kann man sich als Familie mehr wünschen? Auch wenn unser Projekt noch nicht realisiert ist freuen wir uns schon jetzt darauf, es zu unserer Heimat zu machen. Wir sind gespannt auf Euch, wenn ihr Lust habt mitzumachen.
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Martin Tönnes (Sonntag, 27 Oktober 2019 12:19)
Sehr schöner Beitrag, der die zentralen Vorteile des Mehrgenerationen-Wohnprojektes in den Vordergrund stellt. Im Mittelpunkt stehen die dort wohnenden Menschen sowie deren aktives Miteinander in der Nachbarschaft und eben genau nicht um eine rein renditeorientierte Investition. Danke für den tollen Beitrag!
barbara moeller (Sonntag, 01 Dezember 2019 10:35)
habe von einer freundin von dem projekt WIR gehört und bin nun auf eurer seite und habe den artikel von arne sönnichsen gelesen, der mich auch inspiriert, mich bei euch eventuell um eine genossenschaftsbeteiligung zu bewerben.
da ich allerdings jetzt für drei monate bei meiner freundin sein werde, um ihr zu helfen, werde ich erst ende märz 2020 mit euch kontakt aufnehmen können.
vielleicht könnt ihr mir schon unterlagen zum genossenschaftsanteil zusenden?
hier meine adresse:
barbara moeller
virgiliastraße 16
45131 essen